Veranstaltungen Februar 2022

Forschungslabor

Das Graduiertenkolleg „Wissen | Ausstellen“ lädt im Februar 2022 zum nunmehr vierten Forschungslabor ein, das in Form einer Gesprächsrunde stattfinden wird:
 
Forschungslabor IV
Von Kritik in Museen und Archiven: Wie ist eine andere Wissensproduktion möglich?
 
Referentinnen: Aurora Rodonò, Iris Rajanayagam und Nora Landkammer
Öffentliche Gesprächsrunde: 10.02.2022, 19:00-20:30 Uhr | Ort: Zoom, Link wird kurz vorher verschickt
Anmeldung an: wissen.ausstellen@uni-goettingen.de bis zum 08.02.2022 möglich
Konzeption: Farina Asche, unterstützt von Lisa Ludwig und Johanna Strunge
 
Kritik an musealen Repräsentationen und institutionellen Strukturen ist heute so unverzichtbar wie nie zuvor und dabei jedoch stets auch in Gefahr normalisiert zu werden. In jedem Fall ist Kritik, verstanden als „reflektierte Unfügsamkeit“ (Lorey 2010, 57), nicht ohne gesellschaftliche und ökonomische Verhältnisse zu denken. In der Gesprächsrunde „Von Kritik in Museen und Archiven: Wie ist eine andere Wissensproduktion möglich?“ wollen wir auf die Bedingungen und das Potenzial von Kritik blicken. Die praktischen wie theoretischen Expertisen der drei Referentinnen ermöglichen es, die Beziehungen zwischen Museum, Wissenschaft und Aktivismus hier besonders zu beleuchten.
 
Ausgehend von der Frage, welches Wissen in Museen und Archiven in diesem Wechselspiel produziert und verhandelt wird, möchten wir nach den Möglichkeiten und Herausforderungen für eine kritische Wissensproduktion mit und gegen die Institutionen fragen, also das Infragestellen und Verändern dieser Wissensproduktion diskutieren: Können Museen zu Orten der Kritik werden? Wie ist eine diskriminierungskritische, feministische oder dekoloniale Wissensproduktion möglich? Welches Wissen bedarf es dafür und wie und von welchem Standpunkt aus lässt es sich produzieren? Wie kann es innerhalb der Institutionen Museum und Archiv Anwendung finden? An welchen Stellen begegnen uns im Museumsfeld hegemoniale Narrative und wie können diese herausgefordert und durchbrochen werden? Und vor welchen Herausforderungen steht eine nachhaltige Kritik?
Kurzum: Wir wollen in der Gesprächsrunde nicht nur den Begriff der Kritik im Museumsfeld reflektieren, sondern vor allem eine Praxis des Kritisierens diskutieren. Als Beispielschatz dazu dienen kleine wie große Vorbilder aus dem Museumsfeld, die Spuren jener Kritik offenbaren, die in bestehende hegemoniale Diskurse und Praxen eingreift.
 
Mit uns diskutieren:
 
*Aurora Rodonò: Aurora Rodonò hat Italianistik, Philosophie und Kunstgeschichte studiert. Seit August 2019 ist sie Diversity-Managerin im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Sie ist außerdem Lecturer/Kulturarbeiterin und Aktivistin.
 
Iris Rajanayagam: Iris Rajanayagam ist Historikerin und arbeitet zu postkolonialer Theorie und Dekolonialität, Intersektionalität, Erinnerungspolitik(en) und Social Change. Sie ist Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung und ehemalige Leiterin der Organisation xart splitta.
 
* Nora Landkammer: Nora Landkammer ist Kunstvermittlerin und forscht zu diesem Arbeitsfeld mit Schwerpunkt auf Rassismus- und Kolonialismuskritik in der Bildungsarbeit und in Kulturinstitutionen. Sie lehrt zu reflexiver Praxis in Vermittlung und Kunstpädagogik in Wien, Zürich und in München, wo sie aktuell Vertretungsprofessorin für Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste ist.
 
Die Forschungslabore sind eine Veranstaltungsreihe des Graduiertenkollegs „Wissen | Ausstellen. Eine Wissensgeschichte von Ausstellungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“. 
Forschungskolleg Wissen Ausstellen an der Universität Göttingen