Über uns

Die Werkstatt Ander(e)s Wissen entstand aus dem Bedürfnis heraus, einen intellektuellen Raum für epistemologische Diversität zu schaffen – nicht als Gegenpol zu etablierten Wissenskategorien, sondern vielmehr als wissenschaftliches Kaleidoskop. Wir sehen eine große analytische Chance in der Gleichzeitigkeit der verschiedenen Wissenstraditionen und -praktiken, die aus der pluriversalen Welt des 21. Jahrhunderts und ihren Gewordenheiten erwachsen. Deswegen richten wir unseren Blick vor allem auf experimentelle, künstlerische, indigene, subalterne und postkoloniale Wissensweisen, wobei wir nicht nur, aber auch deren Verhältnis zu dominanteren Wissenskonfigurationen untersuchen. In einer solchen Anerkennung alternativer Epistemologien liegt unseres Erachtens das Potenzial, neue Perspektiven auf grundsätzliche und mitunter unauflösbare Fragen der Gegenwart zu entwickeln – Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Hegemonialstrukturen und Wissenskonfigurationen, Ideologien und Werten, kognitivem Pluralismus und (Post-, Neo-) Kolonialismus, Feminismus und Gendergerechtigkeit, sozialer Gerechtigkeit und Klimawandel. 

Die Werkstatt Ander(e)s Wissen ist in diesem Ansatz geprägt von den Forschungsbiographien der Menschen, die sie ins Leben gerufen haben:

Birgit Abels, Professur für Kulturelle Musikwissenschaft, arbeitet zu Musik und Tanz als alternativen Wissenspraktiken, zu Hörpositionalitäten und zur Korporealität von Klangerfahrung.
Ihre Ansätze sind geprägt von indigenen Epistemologien vor allem der pazifischen Inselwelt, Leibphänomenologie, Atmosphärentheorie und postkolonialem Denken (Pacific Islander-Epistemologien, Theorie des Südens).

Margarete Vöhringer, Professur für Materialität des Wissens, befasst sich mit der Verflochtenheit von Ästhetik und Wissen, einerseits durch die Beschäftigung mit künstlerischer Forschung, andererseits durch den Fokus auf die Materialität und Ästhetik der Wissenschaften.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Praktiken der Wissensproduktion, die zwischen Künsten und Wissenschaften zirkulieren und sich oftmals jenseits der Schrift in materiellen Spuren manifestieren.